In italienischen Vokalwerken - vor allem alten italienischen Madrigalen - werden sehr häufig mehrere Textsilben auf einer Note zusammengezogen. Üblicherweise wird das im Druck dann mit einer Art Bindebogen unter dem Text verdeutlicht. In Capella suche ich nun schon seit längerer Zeit eine sinnvolle Möglichkeit, so etwas zu realisieren. Eine - im Ergebnis allerdings eher unschöne - Variante wäre, stattdessen einfach einen Unterstrich zu setzen. Aber selbst diese Technik ist schon eher lästig, weil man jedes Mal die Texte nachkorrigieren muss - bei der direkten Eingabe springt er dann sehr schnell zur nächsten Note. Mein eigentliches Ziel wäre aber, das mit dem Bogen zu realisieren, nur weiß ich nicht, wie...
Das ist nicht nur in italienischen Vokalwerken so. Schon bei einfachen Liedern aus Gesangbüchern kommt das immer mal wieder vor. Der Bogen unter dem Text ist in solchen Fällen ein Standard. Ich wüßte allerdings auch nicht, wie man das in Capella sinnvoll realisieren könnte.
Zitat von grudolphDer Bogen unter dem Text ist in solchen Fällen ein Standard. Ich wüßte allerdings auch nicht, wie man das in Capella sinnvoll realisieren könnte.
Ich kann es mangels Capella7 nicht ausprobieren. Aber mit einem Unicode-Fonts sollte man das Zeichen U+203F "Griechisches Enotikon" verwenden können: "so?la" (Bin mal gespannt, ob das im Forum heil ankommt).
Grüße Jørgen
PS: Wenns zu groß ist, dann noch zusätzlich tiefgestellt: "so?la"
Musik: Notensatz&Musizieren&Recording@Jazz,Rock,Chor@Bass,Gitarre,Gesang. Soft: Aktuell : PriMusPublisher, PdfToMusic, CapalleScan8, Transcribe, Ardour (+MuseScore, Audacity, u.v.a.m.) Früher: GuitarPro(1…6), Capella(1…6), TuxGuitar, CakeWalk, … Prog: Lua, C++, Perl, Bash, ... HW: i7-8086K, 32GB-Ram, 2x1TB SSD + 2x4TB HD BS: xubuntu22.04LTS (Früher auch W7x64, W10 hat bei mir Hausverbot) Sound: Allen &Heath QU16, Focusrite Scarlett 2i2
nachdem ich ziemlich viel mit Notensatz in Liederbüchern etc. zu tun habe, stellt sich mir dieses Problem auch öfter. Ich hab mir dafür ein System entwickelt, das zwar am Anfang etwas Arbeit macht, aber dann gerade bei größeren Mengen von Liedern ziemlich flott funktioniert (auch wenn mans vielleicht vom Lesen her nicht glaubt &hellip. Als Beispiel unten die letzte Zeile von „Lobe den Herren“ auf italienisch:
(1) Noten und Text erfassen. (2) Einen Bindebogen erstellen, der nur an einer Note hängt. (= Cursor vor die Note, Strg+B) (3) Den Bindebogen an die gewünschte Stelle verschieben. Zur genaueren Justierung mache ich das mit den Pfeiltasten auf der Tastatur, damit die Bögen auch alle gleich weit vom Text entfernt sind. Außerdem sollte unter „Extras – Optionen – Allgemein“ die Schrittweite zum Verschieben von Objekten auf einen kleineren Wert eingestellt werden, bei mir z. B. 4/32 Zwischenräume. (4) Jetzt den Bindebogen in seiner Form anpassen. (Dabei ruhig auf 800% Vergrößerung schalten, dann kann man genauer arbeiten.) (5) Anschließend den Bogen mit der rechten Maustaste anklicken und unter „Bearbeiten – Gestalt“ die Stärke des Bogens auf je 3/32 Zwischenräume an den Enden und in der Mitte stellen. (6) Jetzt kann man den Bogen entweder mit Strg+C in die Zwischenablage kopieren und an den benötigten Stellen einfügen. Natürlich kann man ihn auch in eine Galerie kopieren – z. B., wenn man mehrere Bögen in unterschiedlicher Breite (mehrere Silben) hat. Zum Verschieben (z. B. von einer Strophe in die andere) wieder die Pfeiltasten verwenden.
Der Vorteil an dieser Methode ist, dass man von der Menge und Breite der Silben unabhängig ist, was mit dem Griechischen Enotikon oder anderen Zeichen nicht der Fall ist.
Ich hoffe, dieser Lösungsansatz hilft weiter, Rückfragen beantworte ich gerne.
Gruß, fawe
fawe
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Zitat von grudolphDer Bogen unter dem Text ist in solchen Fällen ein Standard. Ich wüßte allerdings auch nicht, wie man das in Capella sinnvoll realisieren könnte.
Ich kann es mangels Capella7 nicht ausprobieren. Aber mit einem Unicode-Fonts sollte man das Zeichen U+203F "Griechisches Enotikon" verwenden können: "so?la" (Bin mal gespannt, ob das im Forum heil ankommt).
Außer im Browser sehe ich das Zeichen in keinem Programm korrekt.
den Gedanken mit den Bindebögen hatte ich auch schon mal, aber das endet ziemlich übel, wenn man an den Systemumbrüchen etwas ändert oder sonst irgend etwas macht, was sich auf die Laufweite der Noten auswirkt. Optisch kann man damit sicherlich das gewünschte Ergebnis erzielen, aber diese Methode ist sehr anfällig, wenn danach noch irgend etwas geändert wird.
die Methode ist meiner Erfahrung nach nicht so anfällig für nachträgliche Änderungen. Nachdem der Bindebogen nur an einer Note hängt – bzw. an der Note, an der auch die zugehörigen Textsilben hängen –, passiert bei Umbrüchen eigentlich gar nichts Gravierendes, solange man die Schriftgröße und damit die horizontale Breite des Leerzeichens nicht ändert. Auch bei Laufweitenverschiebungen der Noten dann kann nichts passieren. Natürlich ist mein System nicht für alle Zwecke ideal. Allerdings sehe ich Arbeiten wie diese „Silbenüberbrückung“ als absoluten Feinschliff, wenn sich sonst nichts mehr ändert. Selbst wenn wären einzelne Änderungen aber noch vergleichsweise bequem zu bewerkstelligen.
Gruß, fawe
P.S.: Während meiner Antwort kam WDs Lösung – der Unterstrich ist dann eine Lösung, wenn man schnell etwas setzen muss. Für optisch anspruchsvollere Sätze ist er dann wohl eher verwirrend.
Zitat von grudolphAußer im Browser sehe ich das Zeichen in keinem Programm korrekt.
Also, zumindest in OpenOffice und Sibelius4 bekommt man das Richtige zur Ansicht. Man muss nur einen Unicode-fähigen Font (z.B. "Arial Unicode MS" auswählen.
Grüße
PS: Übrigens, bei dem Versuch in CapellaScan den Lyric-Font auf "Arial Unicode MS" zu stellen, gabs eine Division-durch-null und dann war CS weg vom Fenster, nur so für die Entwickler...
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Zitat von grudolphAußer im Browser sehe ich das Zeichen in keinem Programm korrekt.
Also, zumindest in OpenOffice und Sibelius4 bekommt man das Richtige zur Ansicht. Man muss nur einen Unicode-fähigen Font (z.B. "Arial Unicode MS" auswählen.
Ich hatte es unter anderem mit LibreOffice probiert. Den Font "Arial Unicode MS" habe ich bei mir unter Windows 7 übrigens nicht. - Eben mal ein bischen schlau gemacht. Den Font gibt es u.a. bei Microsoft Office dabei. Für lau gibt es diesen Font offiziell nicht: http://www.microsoft.com/typography/fonts/font.aspx?fmid=1081. Den Font kann man dort für 125 € kaufen. :augenroll:
ok, es mag ja sein, das ein Bindebogen an einer einzelnen Note verankert etwas stabiler ist als sonst, aber Capella ist sehr freigiebig damit, Bindebögen eigenmächtig zu ändern. Davon aber abgesehen, ist das Ergebnis zwar optisch ok, ist aber ein absoluter Krampf. So etwas gehört in den Liedtext hinein und muß beim Eingeben des Liedtextes direkt angegeben werden können.
Wenn ich Noten erstelle, die meinen Ansprüchen an einen guten Notensatz erfüllen sollen, arbeite ich viel mit Scripten und diversen Tricks, die man im Laufe der Zeit lernt. Es gibt aber Grenzen, ab denen ich nicht mehr wirklich bereit bin, Capella auszutricksen.
Zitat von bassklampfe Ich kann es mangels Capella7 nicht ausprobieren. Aber mit einem Unicode-Fonts sollte man das Zeichen U+203F "Griechisches Enotikon" verwenden können: "so?la" (Bin mal gespannt, ob das im Forum heil ankommt).
Ok, in LibreOffice funktioniert es nun. Ich habe in einer VM seit eben eine 60 Tage Testversion von MS Office 2010. Die brauche ich zwar nicht, aber ... In Capella wird mir dieser Font ("Arial Unicode MS" leider weder beim Liedtext, noch Einfachtext noch im Textfeld angeboten. :verwirrt:
Der Font "Microsoft Sans Serif" ist per default vorhanden und mit dem funktioniert es auch in Capella. Aber nur bei bei Einfachtext, nicht im Liedtext. Bleibt die noch Frage, warum Capella nicht alle installierten Fonts in der Auswahl zur Verfügung stellt. :augenroll:
Zitat von grudolph Den Font "Arial Unicode MS" habe ich bei mir unter Windows 7 übrigens nicht. - Eben mal ein bischen schlau gemacht. Den Font gibt es u.a. bei Microsoft Office dabei. Für lau gibt es diesen Font offiziell nicht: http://www.microsoft.com/typography/fonts/font.aspx?fmid=1081. Den Font kann man dort für 125 € kaufen. :augenroll:
Aber es gibt andere, freie Unicode-Fonts. Ein guter Startpunkt ist hier.
nachdem in diesem Tread nach Lösungsmöglichkeiten gefragt wurde, habe ich meine genannt. Dass sie kein Allheilmittel und vielleicht nicht immer ideal ist, habe ich auch schon geschrieben. Die anderen Lösungsansätze sind aber auch eher provisorischer Natur, trotzdem würde ich sie nicht gleich als „Krampf“ bezeichnen, wenn ich sie nicht ausgetestet habe. Und was das Tricksen angeht: Da ist zwar Capella schon eine „Klasse für sich“, aber die anderen Notensatzprogramme sind auch nicht schlecht, was das Um-die-Ecke-Denken bei vermeintlich einfachen Dingen angeht ...
Die ideale Lösung für das Problem in Deinem Sinn wäre, dass man einen Open-Source-Font nimmt und mit einem entsprechenden Bearbeitungsprogramm den kleinen Bogen als Zeichen ergänzt. Ist ja mit Hilfe von FontForge o. ä. auch kein Problem und kostet dann nicht mal was – außer der Arbeitszeit.
Ich habe das Enotikon in Office 2010, Schriftart Arial Unicode MS, erstellt, markiert und in die Zwischenablage genommen. Habe es dann in capelle aus der Zwischenablage eingefügt. Anschließend als Galerieobjekt gespeichert.
chlaumeier: Mit einem Klick auf die Grafik wird diese vergrößert dargestellt.