Hallo, meine z. T. vielleicht abseitigen Wünsche bedeuten NICHT, dass Primus schlecht ist. Im Gegenteil! – man kann damit sehr viel machen. Aber mitunter gibt es Fälle, wo auch Abseitiges benötigt wird oder einfach typografische Schönheit gefragt ist.
Wenn ich hier bereits geäußerte Wünsche wiederhole oder etwas im Programm übersehen habe, bitte ich demütig um Entschuldigung!
1. Gerne hätte ich wieder irreguläre Vorzeichen am Anfang der Zeile(n). Das kommt z.B. schon bei Béla Bartók vor – etwa, um modale oder Ganztonleitern von jedem Grundton aus darzustellen. Mit https://wiki.sins942.ch/index.php?title=...Fuer_Vorzeichen hatte das Andreas Herzog schon mal per Script für Capella verwirklicht. Könnte man ja vielleicht etwas im Menü verstecken, dass es Anfänger nicht verwirrt.
2. Taktarten bis zum 128tel ... kommen (leider) wirklich in zeitgenössischer Musik vor. Ich weiß, man könnte das auch manuell vor den Takt schreiben. Aber dann zählt er ja nicht richtig …
3. Eine Galerie für öfter benutzte Grafiken (etwa für Spektrogramme, Sonagramme oder eigene Piktogramme). Elektroakustische Komponisten verwenden so etwas recht oft.
4. Bei der Akkorddarstellung mit Einstellung „Notenzeichen statt Schriftzeichen“ sind die Bs und Kreuze zu groß im Vergleich zum Akkordbuchstaben. Darauf würde ich gern (generell) Einfluss nehmen können, so wie das etwa schon bei den hochgestellten Symbolen geht – siehe Bildschirmfotos. In meiner Grifftabelle für Gitarre haben sie z. B. eine Höhe. Aber selbst bei Capella 2008 sieht das schöner aus.
Primus Akkorddarstellung.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
1. Tonartvorzeichen: Im Moment noch keine freien Vorzeichen geplant.
2. Taktart mit 128tel : Im Prinzip machbar, allerdings nicht auf der Prioritätenliste. Es gibt diese fantastische Seite http://homes.sice.indiana.edu/donbyrd/CMNExtremes.htm, wo man einen sehr guten Überblick bekommen kann, wo die numerischen Grenzen der Musiknotation liegen. Allerdings sind viele der Extremwerte so abseitig und singulär, daß es wenig sinnvoll ist, ein Programm damit zu überfrachten. PriMus geht derzeit bis 32tel-Takte. Wer ein wenig die Flexibilität von PriMus kennengelernt hat, kann mit Tricks auch 128tel-Takte realisieren.
3. Frei gestaltbare Vektorgrafiken sind ein äußerst nützlicher Zusatz. Früher oder später werde ich die ergänzen.
4. Notenzeichen in Akkordsymbolen: Wird mit PriMus 2 in Höhe und Größe einstellbar sein.
Zitat von Klaus im Beitrag #3Ich opfere mich jetzt mal ...
Danke fürs "Opfern". Ich bin auch schon ziemlich neugierig (deswegen hatte ich sogar überlegt, im November letzten Jahres zum ersten Seminar nach Koblenz zu fahren, aber keider kam mir etwas dazwischen). Aber ich sehe es mal so: auch PriMus 1 hat damals länger gedauert ... und ist sehr gut geworden. Das Gleiche erwarte ich nun auch wieder.
Gruß Günter
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)
Zitat von Klaus im Beitrag #5"Etwas länger" trifft es inzwischen nicht mehr so ganz, oder?
Ich habe nicht von "etwas ..." geschrieben.
Gruß Günter
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)
Danke für die Rückmeldung zu meinen Wünschen! Ich freue mich schon auf die künftigen Verbesserungen/Erweiterungen und bin durchaus geduldig. Gut Ding will eben Weile haben. NOCHMALS DANKE!
Ich verstehe, dass Funktionen, die höchstens ein halbes Prozent aller Nutzer begrüßen würden, keine Priorität haben. Das ist natürlich auch eine ökonomische Frage für Sie, Herr Schardt. Und mir ist auch klar, dass Sie sich das unfaire Rennen mit Sibelius tunlichst verkneifen wollen.
Mein geschätzter Studio-Kompagnon allerdings hat sich etwas über die amerikanische Seite geärgert, die Sie verlinkt haben. Die umfangreiche Recherche ist ja durchaus zu bewundern, nicht aber alle wertenden Kommentare dazu. Mein Kompagnon meinte, sein Studium und seine nunmehr 15 Jahre Erfahrung in zeitgenössischer Aufführungspraxis hätten ihn schon mehrfach mit Partituren von auch z. T. bekannten Komponisten in Berührung gebracht, die so nach den Einschätzungen des Herrn Byrd indiskutabel wären. Trotzdem wurden sie zum Klingen gebracht! Denn Notation sei niemals eine rein konservatorische Angelegenheit, sondern ein komplexer Transformationsprozess. Nur der professionelle Musiker könne letztlich beurteilen, ob die Notenschrift technisch umsetzbar sei oder nicht. Und natürlich spiele der Zeitgeist eine nicht unerhebliche Rolle im Notationsprozess.
So viel vom Profi – hier noch mein persönlicher Kommentar als Hobbymusiker dazu: Einen netten vierstimmigen Choral oder ein Gesangbuchlied kann man wahrscheinlich mit den meisten Freewareprogrammen einigermaßen in Form bringen, da werden mir andere Foristen sicher recht geben. Für eine komplexe zeitgenössische Partitur braucht man allerdings dringend ein professionelles Programm, das auf möglichst viele Eventualitäten vorbereitet ist! Und ich schätze PriMus Publisher einfach als ein solches ein. Denn es kann Vierteltöne, Cluster, ordentliche Einzelstimmenauszüge, Noten ohne Köpfe und viele andere Sachen, die mit manch anderem Programm nicht möglich sind.
Umso mehr bin ich verwundert, dass es mir nicht (also jedenfalls nicht ohne Trick 17) gelungen ist, so eine gewöhnliche Sache wie ein kleines bitonales Kinder-Klavierstück von Béla Bartók in PriMus Publisher zu setzen, während das in meinem alten Capella Pro 2008 kein Problem war:
Und auch an zwei beispielhaften polymetrischen Zeilen (gibt es schon mindestens seit 100 Jahren – etwa bei dem genialen Igor Strawinsky) bin ich kläglich gescheitert. Auch hier konnte mir noch Capella 2008 helfen:
Vielleicht bin ich nur zu blöd und finde die betreffenden Stellen nicht im Handbuch? Wenn das so ist, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil.
Beste Grüße Loevgard|addpics|uq2-3-203f.jpg-invaddpicsinvv,uq2-2-0dd3.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
Betriebssysteme Windows 10 64-Bit Home, Arch Linux Manjaro (mit MuseScore) Programme: Capella 2008, PriMus Publisher, Cakewalk Sonar Pro, Pianoteq 7 Interessen: Klassik, moderne E-Musik, Jazz und Chanson Instrumente: Klavier, Klarinette, Akustikgitarren
Ja, es ist immer eine Frage: wo fange ich an ... und noch wichtiger: wo höre ich auf. Wer ständig solche Noten zu setzen hat, der wird vermutlich ein sehr teures Programm wählen müssen.
Wer aber nur ab und zu auf solche Noten trifft, kann so etwas mit etwas Aufwand auch mit anderen Programmen leisten. Dazu füge ich mal deine Beispiele als Notensatz aus PriMus an (verzeihe mir, dass ich die nur sehr rudimentär nachgesetzt habe).
acco-boy
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beispiele.JPG
Gruß Günter
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)
Hallo acco-boy, da nur ein Bild vorhanden: Hast Du die Beispiele in Primus wie folgt gesetzt oder anders?
A: Oberes Beispiel mit unterschiedlichen Tonarten: Systemeinstellungen – Systemtranposition – andere Transponierung – Notierte Tonart.
B. Unteres Beispiel mit unterschiedlichen Taktarten: Alle Taktstriche löschen und graphische Taktstirche einsetzen (die passen sich vertikal ja leicht an) und Taktart unterdückt und dann Symbolziffern.
Capella hat seit Urzeiten ein Objektmodell, bei der für jede Notenzeile Taktart und Tonart unabhängig eingestellt werden kann. Mein erstes „Werk“ war, die Melodie der deutschen Hymne gegen die der englischen / amerikanischen Hymne zu setzen, inspiriert von Gerard Hoffnung.
2. Unterschiedliche Taktarten: Alle Noten in einen Takt geschrieben - Taktart nicht zeigen - Noten nach rechts verschoben - grafische Ziffern, am Takt verankert - grafische Taktstriche. Die passenden Positionen von Taktart und erster Note an einem weiteren Musikstück im Dokument ausgerichtet.
Unterschiedliche Taktarten pro Notenzeile sind in PriMus bisher (noch?) nicht vorgesehen.
Gruß Günter
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)
Danke sehr, acco-boy und Burkhard, dass Ihr Euch die Zeit für mein Problem genommen habt! Natürlich braucht man das nicht alle Tage.
Übrigens, das Vorzeichen abschalten (Hornstimme) hatte ich auch schon in Erwägung gezogen, aber ich dachte, wenn man mal (theoretisch) etwas Polytonales (mit mehr als 2 verschiedenen Tonarten) zu schreiben hätte, wird es schnell unübersichtlich. Aber klar, es ist ein Weg …
Die Geschichte mit den verschiedenen Taktarten finde ich schon schwieriger. Ich meine, da wäre mir der Arbeitsaufwand bei einem längeren Stück einfach zu groß, und ich würde lieber wieder auf Capella ausweichen und das Ergebnis dann als Bild importieren. Dort bei Capella ist das eben mit dem nicht gesetzten Häkchen „für alle Stimmen des Systems“ komfortabel gelöst.
Ich wollte wirklich mal von Capella weg, aber es lässt mich offensichtlich nicht mehr los in diesem Leben.
Nochmals vielen Dank für Eure Mühen!
Beste Grüße Loevgard
Betriebssysteme Windows 10 64-Bit Home, Arch Linux Manjaro (mit MuseScore) Programme: Capella 2008, PriMus Publisher, Cakewalk Sonar Pro, Pianoteq 7 Interessen: Klassik, moderne E-Musik, Jazz und Chanson Instrumente: Klavier, Klarinette, Akustikgitarren
Polyrhythmus kommt ebenfalls in PriMus 2, allerdings verstehe ich darunter das nebeneinander herlaufen von verschiedenen Taktarten. Die Taktstriche bleiben dabei für die Systeme gemeinsam, nur hat eine Viertel in einem System dann eine andere zeitliche Länge als im anderen System.
Das Nebeneinanderlaufen verschiedener Taktarten wie im gezeigten Beispiel ist mit den von Günter gezeigten Tricks realisierbar. Capella hat ein sehr einfaches Objektmodell, dort fällt dieses Feature gewissermaßen als 'Kolateralnutzen' ab.
Zitat von Christof Schardt im Beitrag #13Das Nebeneinanderlaufen verschiedener Taktarten wie im gezeigten Beispiel ist mit den von Günter gezeigten Tricks realisierbar.
Das ist ja auch das Schöne an PriMus: es lässt sich so herrlich "tricksen". Dazu noch zwei Beispiele (die wiederum anders entstanden sind).
Das Thema "Polyrhythmik" bzw. genauer "Polymetrik" ist noch viel umfangreicher. Wer einen Eindruck davon gewinnen will, dem empfehle ich die Homepage des Schweizer Schlagzeugers Felix Knüsel. Dort gibt es erstens Kurzerklärungen zum Ansehen (http://www.felixknuesel.ch/rhythmik-metrik/04.pdf) und zweitens kann man sein Buch "Rhythmik - Metrik - Hints" bestellen.
acco-boy
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polymetrik.JPG
hemiole.JPG
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Gruß Günter
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)
zum Thema "Mehrere Tonarten parallel" noch ein kleines Beispiel, erstellt ohne Tonart-Vorzeichen abschalten (Hornstimme) : Tonartmix.PNG - Bild entfernt (keine Rechte) Eine Akkolade mit 14 Systemen (=Notenzeilen) erzeugt und für jedes dieser Systeme in Systemeinstellungen - Systemtransposition - Auswahl - andere Transponierung - Notierte Tonart eingestellt.
Damit der Klang auch stimmt, die Anzahl von Halbtönen, die links neben der notierten Tonart steht, mit umgekehrten Vorzeichen unter Midi-Klangeinstellung - Tonhöhenverschiebung eintragen.