Eine sehr wünschenswerte Erweiterung für Capella wäre für mich die reguläre Darstellmöglichkeit von Vorzeichen als Warnakzidentien über der Note. Vorzeichen können derzeit vor der Note (mit verschiedenem Abstand), mit Klammern oder auch gar nicht dargestellt werden. So häufig, wie das benötigt wird, sollte es doch fast eine Selbstverständlichkeit sein, dass auch die Darstellung über der Note eine Standardoption sein sollte. Leider ist eine solche Darstellung aber meines Wissens nur mit Klimmzügen (über Plugins, Grafikelemente etc.) möglich. Warum ist diese doch kaum mit irgendwelchen Komplikationen verbundene Möglichkeit nicht längst vorhanden?
Hm, also ich bin ehrlich, diese Darstellung des "Problems" finde ich einigermaßen übertrieben. Es ist wirklich unverhältnismäßig einfach, zu einer Note ein Vorzeichen darüber zu positionieren. Einfach das "S" Symbol anklicken, dort Vorzeichen wählen und dann über die Noten schieben. Im Font Dialog (gleicher Grunddialog) kann man bequem die Größe festlegen.
Selbst wenn ich es extrem häufig bräuchte (was ja im Prinzip auch nicht der Fall ist), wäre das eine akzeptable Lösung. Stattdessen in den Notendialog zu verzweigen und dort ggf. eine Zusatzoption "Position - darüber" zu aktivieren, hätte wirklich kaum weniger Klicks notwendig. Wenn überhaupt.
Da kenne ich (leider) sehr viele Schwächen, die um Welten schwieriger zu umgehen sind.
Sorry, aber das sehe ich anders. Bei der Bearbeitung alter Musik benötigt man dieses Feature häufig. Wenn ich jetzt in jedem Einzelfall "einfach ..., dann über die Note..., dann noch bequem..." durchführe, geht die Arbeit dann erst los: z.B. korrigieren, dass alle Warnakzidentien auch gleich positioniert sind, die gleiche Größe haben etc. etc. Außerdem soll dann beim Probehören ja auch der erhöhte bzw. erniedrigte Ton erklingen, d.h. ich muss ohnehin das reguläre Vorzeichen setzen, dann aber die Darstellung über den Dialog unterdrücken. Ich verwende Capella hier im professionellen Einsatz (was ja auch der Anspruch des Programmes ist) im Kleinverlag - da sollten solche Standards einfach berücksichtigt sein.
Mir haben inzwischen schon viele Leute zu anderen Programmen geraten - bei Capella hält mich eigentlich fast nur noch die Routine, dass ich das Programm sehr gut kenne und die Scheu vor der Einarbeitung in neue Software. Und immer noch die Hoffnung, dass Capella zumindest solche Standards irgendwann beherrschen wird. Es geht nicht um das Umgehen von Defiziten, sondern darum, dass solche recht einfachen Dinge (dafür muss nicht großartig irgendwelche Programmstruktur geändert werden) irgendwann mal umgesetzt werden.
Da diese Art der Darstellung bei alter Musik durchaus üblich ist, verweise ich auf das Skript "Alte Vorzeichen" Das sollte eigentlich die meisten Probleme in diesem Zusammenhang lösen.
Zitat von hofius z.B. korrigieren, dass alle Warnakzidentien auch gleich positioniert sind, die gleiche Größe haben etc. etc. Außerdem soll dann beim Probehören ja auch der erhöhte bzw. erniedrigte Ton erklingen, d.h. ich muss ohnehin das reguläre Vorzeichen setzen, dann aber die Darstellung über den Dialog unterdrücken. Ich verwende Capella hier im professionellen Einsatz (was ja auch der Anspruch des Programmes ist) im Kleinverlag - da sollten solche Standards einfach berücksichtigt sein.
Kann ich nicht nachvollziehen. Die gleiche Größe haben sie sowieso, es sei denn man setzt boshaft beim EInfügen verschiedene Größen - wieso sollte man das tun?
Dann die Position: was ist "gleiche" Position? Das gibt es nicht im Notensatz, jedes Vorzeichen hat ggf. eine individuelle Position (weswegen der Notendialog auch individuelle Positionen gestattet), es gibt nie die Anforderung (egal, wo das Vorzeichen steht) die Position aller Noten auf "gleich" zu definieren.
Das Vorspiel der Noten bedingt so oder so die Definition eines Vorzeichens, das ist keinerlei Mehrarbeit.
Und was den "professionellen" EInsatz betrifft: zum einen wird von allen mir bekannten Verlagen sowieso Capella nicht anerkannt (was ich auch schade finde), zum anderen habe ich selbst sicherlich seit 1998 in Form von Messen, Klaviersätzen und und und sicherlich sehr weit über tausend Seiten gesetzt. Ich glaube nicht, dass es viele Menschen gibt, die noch mehr mit Capella gesetzt haben. Also ein wenig Erfahrung habe ich da durchaus auch.
Ich bleibe dabei, ich kann es nicht nachvollziehen. Da gibt es wirklich viel viel viel dringendere Probleme (Melismen Unterstrich im Liedtext bei Zeilenumbruch - HORROR!!), die seit vielen Jahren ungelöst vor sich hin dämmern und die WIRKLICH eine Schweinearbeit darstellen, um es händisch nachzubearbeiten.
Deine Hoffnung, dass Capella irgendwann "Standards" einhalten wird, muss ich Dir de fakto nehmen. Dafür bin ich seit zu vielen Jahren zu intensiv enttäuscht worden. Aber ich habe gelernt, mit vielen Unzulänglichkeiten zu leben - und dieses spezielle Problem ist faktisch keines für mich. Da gibt es massenhaft schlimmere Probleme (auch die Problematik der falschen Balkensteigung ist der schiere Horror), die nicht gelöst werden - und seit dem ich auch noch von Elaine Gold das Prachtwerk "Behind Bars" hier liegen habe, weiß ich, dass Capella Lichtjahre von neuzeitlichem Notensatz entfernt ist und es nicht einmal eine Umgehungslösung gibt. Ich werde aber aus den gleichen Gründen wie Du nicht mehr wechseln, aber man muss akzeptieren, dass es massenhaft ungelöster Probleme in Capella gibt. Speziell Dein Problem läßt sich aber glücklicherweise mit sehr übersichtlichen Mitteln vollständig umgehen.