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Moin, allerseits,
ich habe kürzlich in der Kölner Philharmonie den Solisten eines Klavierkonzerts (Camille Saint-Saëns) bewundern können, der seine Noten von einem tablet-ähnlichen Etwas abgelesen hatte. Mittlerweile weiß ich, das es sich um ein digitales Notenpult handelte.
Meine Frage an die Forumgemeinde: hat jemand praktische Erfahrungen mit digitalen Notenpulten gesammelt? Sind sie überhaupt für einen Orchestermusiker (vulgo Bassposaunist) geeignet - oder handelt es sich nur um eine Spielerei auf hohem Niveau?
Viele Grüße, asterdos
Ich benutze seit circa einem Jahr ein Sony Digital Paper mit 13 Zoll (A4-Format) Diagonale. Das funktioniert sehr gut mit dem Teil, es ist leicht (das war für mich als Sänger sehr wichtig) und hervorragend ablesbar. Ich muss keine Noten mit mir herumschleppen denn es sind alle meine Noten darauf. Leider kann man das Sony Tablet in Deutschland offiziell nicht kaufen. Ich habe es über Umwege bekommen.
Für Orchestermusiker, die beide Hände frei haben müssen, gibt es eine Alternative. Die ist allerdings, wie auch das Sony Tablet, sehr teuer.
z.B.:
https://www.padformusician.com/en/#pamu-doppio
Dazu gibt es dann auch noch ein Fußpedal, mit dem man die Seiten umblättern kann.
Hallo Zusammen,
ich selbst habe keine zwar Erfahrung damit, reine Spielerei ist das aber sicherlich nicht: die (weltberühmten) King's Singers verwenden seit einigen Jahren kein Papier mehr sondern arbeiten auf der Bühne mit iPads. Mit welcher Software weiss ich leider nicht, aber man benötigt zumindest keine proprietäre Hardware dafür...
Viele Grüße
Daniel

Moin Reinhard,
das ist ja ein Wahnsinnsteil! Aber 1500 Euro sind mir denn doch ein wenig zu viel...
Vielen Dank und viele Grüße, asterdos

Zitat
... mir ist schon klar, dass es solche (AtmoByte und in gewisser Hinsicht wohl auch PriMus) und solche (halt capella und Ähnliche) gibt: die Einen pflegen den direkten, zeitnahen Kontakt zum Kunden, die Anderen eben nicht - sind wahrscheinlich einfach zu groß (behördenähnliche Strukturen?) und haben wohl zu viele Eisen (sprich Programme) im Feuer.
Guten Morgen asterdos,
zu Deinen Ausführungen oben:
Bei Capella bin ich von der Bereitschaft, auf Kundenwünsche einzugehen nicht allzu sehr überzeugt. Bei der Wunschliste gibt es doch sehr viele offene Stellen, und das Programm (bzw. die Programme) werden auch immer nur von einer Person programmiert. An der Größe kann es also nicht liegen.
Zu Primus kann ich nicht viel sagen, Herr Schardt antwortet ja immer mal wieder. Aber doch recht selten, und eigentlich geht es da nur um Problemlösungen mit dem bestehenden Programm.
Zum digitalen Notenständer:
Ob AtmoByte für Dein Problem geeignet ist weiß ich nicht. Aber Du kannst Volker jederzeit anrufen (Tel-Nr. im Impressum der HomePage) und ihn fragen. Du wirst erstaunt sein über seine Art, auf Deine Probleme / Wünsche einzugehen. Evtl. erweitert er sogar sein Programm danach, für mich hat er das schon häufiger getan.
Gruß Rolf

Moin, dberg,
vielen Dank, aber ich fürchte, ein iPad dürfte die Noten denn doch für meine Verhältnisse zu klein darstellen; für meine Orchesterstimmen verwende ich 1,80 mm Notenlinienabstand (früher kam ich mit wesentlich kleineren Noten zurecht, aber heute...). Außerdem brauche ich, wie schon Reinhard32 schrieb, beide Hände für mein Instrument, ein Fußschalter wäre also schon unabdingbar.
Viele Grüße, asterdos
Zitat von dberg
Hallo Zusammen,
ich selbst habe keine zwar Erfahrung damit, reine Spielerei ist das aber sicherlich nicht: die (weltberühmten) King's Singers verwenden seit einigen Jahren kein Papier mehr sondern arbeiten auf der Bühne mit iPads. Mit welcher Software weiss ich leider nicht, aber man benötigt zumindest keine proprietäre Hardware dafür...
Viele Grüße
Daniel
Die iPads sind sicherlich eine gute Alternative. Aber: das Gewicht. So ein IPad 12,9 Pro wiegt ca. 630 g.
und kostet neu mindestens 1100 €.
Mein Sony Digital Paper 13,3 Zoll wiegt circa 350 g. Wenn man die Noten beziehungsweise das Tablett in der Hand halten muss, ist man für jedes minder Gericht dankbar.
Wenn man das Tablett auf einen Notenständer legt, dann spielt das Gewicht keine Rolle.

Zitat von Reinhard32
Wenn man das Tablett auf einen Notenständer legt, dann spielt das Gewicht keine Rolle.
Na, also bei den Klappergestellen, wie sie im Allgemeinen verwendet werden, sehe ich da aber schwarz...
Naja, eine gut gefüllte Notenmappe wiegt sicher auch 1 kg oder mehr. Dann sind die Tabletts immer noch leichter. Oder andersherum, wer das Geld für so ein Tablet aus gibt, der sollte auch noch ein paar Euro für einen soliden Notenständer übrig haben. [grin]

Allerdings lege ich nie eine "gutgefüllte Notenmappe" auf mein Pult, sondern immer nur die Noten, die ich an dem Abend brauche; für einen Orchesterposaunisten kommt da nicht viel zusammen - seiten- und insbosondere gewichtsmäßig.

Zitat von flordieter
Zum digitalen Notenständer:
Ob AtmoByte für Dein Problem geeignet ist weiß ich nicht. Aber Du kannst Volker jederzeit anrufen (Tel-Nr. im Impressum der HomePage) und ihn fragen. Du wirst erstaunt sein über seine Art, auf Deine Probleme / Wünsche einzugehen. Evtl. erweitert er sogar sein Programm danach, für mich hat er das schon häufiger getan.
Lieber Rolf,
mir geht es erst einmal darum, herauszufinden, ob so ein Gerät für mich überhaupt erwägenswert ist. Du scheinst ja mit Deinen Programmierwünschen schon so richtig mitten drin in der Benutzung zu sein.
VG, asterdos

Ich habe mir auf der Musikmesse in den letzten Jahren digitale Notenpulte angeschaut.
Die einzige Bauform die für mich in Frage kam war ein entsprechend großes Tablet auf einem eigens dafür konstruierten stabilen Ständer. Dazu unbedingt ein Fusspedal.
Software dafür gibt es von verschiedenen Herstellern. Dabei war es mir wichtig, dass ich auch Randbemerkungen in die Noten eintragen kann.
Als Datenformat sollte es am Besten etwas Allgemeines sein. Es gibt da Lösungen die mit PDF Dateien arbeiten. Es gibt auch proprietäre System, da bin ich aber für die Noten auf einen bestimmten Verlag angewiesen !
Der Knackpunkt war aber bei allen für mich interessanten Systemen der Preis. Gute Tablets in entsprechender Größe sind nicht gerade billig.

Lieber Peter,
vielen Dank, damit hat sich das Thema für mich eigentlich schon erledigt. Mir wäre es nur darauf angekommen, meine capella->pdf-Noten schreiben zu können, ohne auf Blätterbarkeit Rücksicht nehmen zu müssen. Und was spezielle Notenpulte betrifft: ich bekomme mein Draht-Klappgestell nebst Posaunenständer, Dämpfer, Wasserflasche und Noten problemlos zusammen mit meinem Instrument in der Posaunentasche untergebracht, habe also nur ein Stück zu tragen. Das heißt, ein größer dimensioniertes Pult würde meine Bequemlichkeit erheblich einschränken... [wink]
Liebe Thementeilnehmer, vielen Dank für Eure Beiträge, aber ich denke, "ich habe fertig".
Viele Grüße, asterdos